Yoga-Coach

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Yogaphilosophie & Persönlichkeitsentfaltung

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00:00:00: Music.

00:00:30: Herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge von Sarasvati und Rebecca. Heute geht's um -

00:00:38: naja zumindest zur Einleitung - um das Thema Angst. Vielleicht kennt ihr das: Ihr habt Angst zu versagen, die Angst nicht geliebt zu werden ihr seid.

00:00:48: Existenzangst hat euch fest im Griff, wenn ihr den Beruf wechselt oder euch selbstständig machen wollt.

00:00:54: Oder ihr habt Angst neue Wege zu gehen, die zwar zu euch passen, aber nicht in der Gesellschaft üblich sind.

00:01:00: Oder ihr habt Angst davor abgelehnt zu werden so wie ihr seid. Also Angst, Angst, Angst. Wir werden heute viel darüber reden. Aber wir werden vor allen Dingen auch darüber reden, wie man mit solchen Situationen umgeht,

00:01:12: was man tun kann.

00:01:14: Das alles ist vielleicht auf einen Punkt zurückzuführen: nämlich die Angst davor zu sich selbst zu stehen. Ist das ein richtiger Schluss den ich ziehe?

00:01:26: Ja, also die Angst ist in der Yoga-Philosophie was sehr bekanntes. Also wir haben einmal diese Angst vor Abneigung vor Ablehnung - Dvesha sagen wir dazu.

00:01:39: Und die Angst Apinivesha, die Angst vor dem Tod.

00:01:43: Also das sind zwei der fünf Kleshas, zwei der fünf Gründe, weswegen Leid in unserem Leben entsteht.

00:01:51: Also beschäftigen wir uns mit dem Thema Angst sehr intensiv in der Yoga-Philosophie und ja die Frage,

00:02:00: ob wir authentisch sein können, ob wir frei unser Leben so gestalten können wie wir uns das wünschen. Das hängt von ganz vielem ab, auch vor allem von Mut.

00:02:11: Traue ich mich das überhaupt oder so wie Du gerade in der Einleitung sagtest:

00:02:15: Ja, wenn jetzt mein Lebenskonzept völlig von dem der Gesellschaft genormten abweicht, kann ich dazu stehen?

00:02:24: Wie reagieren die anderen darauf? Bin ich dann noch Teil des Systems? Bin ich dann noch Teil der Familie, wenn ich mich dafür entscheide?

00:02:34: Manchmal hat man vielleicht sogar so Vorstellungen in sich,

00:02:41: die die man selber gar nicht wahrnehmen möchte, weil es viel zu viel Umstand bedeuten würde das man sein Leben viel zu stark umkrempeln müsste.

00:02:52: Es ist unbequem. Also manchmal ist es vielleicht sogar nicht die Angst, sondern auch einfach Bequemlichkeit, die uns daran hindert authentisch sein.

00:03:02: Und wir hatten gerade im Vorgespräch eine ganz spannende Frage, die aufkam: Waren wir jemals authentisch an irgendeinem Punkt und können wir überhaupt authentisch sein?

00:03:17: Ja, dieses Authentischsein ist etwas

00:03:22: was ich glaube, das jetzt erst in unser Bewusstsein rückt. Was ist das denn eigentlich und darf ich das überhaupt?

00:03:29: In vergangenen Zeiten glaube ich nicht, dass wir das durften. Also da war ja schnell mal der Kopf ab. Wenn du da irgendwie gedacht hast, du möchtest eine andere Religion haben. Oder du hast ... Also sowas wie Meinungsfreiheit gab es da ja gar nicht. Selbst

00:03:44: die freie Berufswahl ist ja relativ neu. Also es war ja ganz lang einfach festgegeben, dass die Eltern oder

00:03:53: der Lehnsherr oder was weiß ich wer gesagt hat, ja du du arbeitest jetzt das, das und das. Das wird dein Beruf sein. Also befinden wir uns glaube ich jetzt erst in einer

00:04:03: Situation, wo wir da überhaupt mal hinkommen zu spüren, zu schauen, ja was gibt es denn noch für Lebenskonzepte? Wie kann ich

00:04:13: mich ausleben? Wie kann ich mich entfalten, dass es zu mir passt?

00:04:18: Und unsere Gesellschaft ist gar nicht da drauf ausgerichtet zu schauen, wo liegen denn die Fähigkeiten, wo liegen die Ressourcen,

00:04:25: der einzelnen Menschen? Sondern wir sind immer noch drauf ausgerichtet einer Norm zu entsprechen.

00:04:32: Und dann werden wir über diese Norm miteinander verglichen. Wer hat die besseren Noten. Wer hat den besseren Abschluss in ein und denselben Fächern.

00:04:44: Aber da geht es ja nicht darum zu schauen, dass wir Spezialisten haben, dass wir

00:04:52: die Fähigkeiten und Talente, die eine einzelne Person vielleicht schon mitbringt fördern. Auf der anderen Seite hat man aber auch heute die junge Generation, der Work-Life-Balance viel wichtiger ist als die Gehaltserhöhung und der nächste Karriereschritt.

00:05:05: Ja, ich finde das ist eine sehr spannende Entwicklung.

00:05:11: Da muss man mal schauen, in welche Richtung es geht. Aber es geht nicht einfach nur darum das Leben zu genießen und zu chillen und zu sagen, ja ich möchte gar nicht mehr Leistung bringen oder ich will mich gar nicht mehr anstrengen. Ist das eigentlich schon authentisch?

00:05:25: Also für mich ist Authentischsein nicht unbedingt etwas, was leicht ist im Sinne von, dass ich nichts zu tun habe oder mehr Freizeit habe.

00:05:35: Sondern für mich ist Authentischsein,

00:05:38: dass ich mein Potenzial voll entfalte. Und das kann mitunter mit sehr viel Arbeit verbunden sein.

00:05:46: Das ist eine ganz intensive Lebenshaltung und das ist vielleicht nicht automatisch gleich das ...

00:05:54: Was heißt intensive Lebenshaltung? Intensiv bedeutet wirklich zu spüren, das und das steht für mich jetzt an. Das wäre für mich jetzt eine wichtige Erfahrung. Da möchte ich schauen, wie weit ich gehen kann.

00:06:08: Da möchte ich innere Grenzen sprengen. Und dann gehe ich da rein und dann habe ich vielleicht noch diese Angst:

00:06:19: Schaffe ich das überhaupt? Was ist, wenn ich versage? Und da drüber zu gehen und einfach zu schauen was draus wird,

00:06:29: das ist nicht genau das Gleiche wie, ich möchte mehr Freizeit haben oder ich möchte mehr

00:06:39: Nichtstun. Das kann natürlich auch sein. Das ist natürlich auch wichtig. Sonst kommen wir ja gar nicht in dieses Gefühl rein: Was passt gerade zu mir?

00:06:50: Also diese Muse und diese Zeit da aufzubringen, ist ja auch wichtig. Inwiefern spielt die Yoga-Philosophie, die du jetzt eingangs schon erwähnt hast, eine Rolle?

00:07:02: Im authentischen Sein? Also wie ich gerade sagte: Es geht darum, diese Ängste loszulassen,

00:07:09: und über das Loslassen von Ängsten kommst du ja mehr und mehr dahin diesen Mut aufzubringen genauso zu sein wie du bist, diese Masken fallenzulassen und dich auch selbst

00:07:20: besser kennenzulernen. Wir wissen ja auch gar nicht so genau, wie ticke ich eigentlich? Wie finde ich das raus?

00:07:28: In einer schonungslosen Offenheit sich selbst gegenüber. Einer ganz klaren Beobachtung. In der wertfreien Beobachtung: Wie agiere ich denn eigentlich tagtäglich?

00:07:41: Was glaube ich denn, wie ich bin und was sind denn die hard facts?

00:07:45: Und es gibt Menschen, die neigen dazu sich immer schlechter und kleiner zu machen als sie in Wirklichkeit sind,

00:07:53: und sehen gar nicht was sie den ganzen Tag über leisten und wie

00:07:58: produktiv sie sind und wie herzlich, im herzlichen Miteinanders sie sind.

00:08:04: Und andere laufen völlig überzeugt von sich rum, sind immer der Meinung ja,

00:08:10: es liegt an den anderen. Ich bin so ein toller Mensch. Das kann eigentlich gar nicht sein, dass die Probleme mit mir haben.

00:08:16: Und kommen da auch nicht in die Selbstreflexion mal zuschauen, na ja vielleicht habe ich hier und da einen Hänger und an dem muss ich einfach arbeiten, sonst sonst wird es nichts mit,

00:08:28: mit einem sozialen Miteinander oder auch mit ner Authentizität.

00:08:35: Weil das ist ja auch eine Maske. Es sind ja oft Schutzmasken, wenn man in so einer Haltung ist "ich bin immer toll" oder "ich bin immer schlecht". Das sind ja beides Schutzmasken.

00:08:46: "Ich bin immer schlecht" ist eine Schutzmaske?

00:08:48: Ja, weil wenn ich immer schlecht bin, dann muss ich ja nichts leisten. Dann brauche ja keine Angst haben, dass versage weil ich,

00:08:58: weil, dann bin ich ja schon schlecht. Dann habe ich ja schon von vorneherein gesagt ich kann sowieso nichts und wenn ich es dann hinterher nicht kann, dann ja ich habe es ja gesagt.

00:09:08: Das hat auch was damit zu tun keine Verantwortung zu übernehmen.

00:09:13: Zu sagen ich kann es ja sowieso nicht, das sind Menschen, die dazu neigen "ja, dann brauche ich die Verantwortung nicht dafür übernehmen, für das was ich getan habe, weil ich habe schon angekündigt, dass ich es nicht kann". Stimmt.

00:09:27: Und da hat es eine Schutzmaske. Das ist etwas, was man vielleicht in der Kindheit erlernt hat, mit dem man gut durchgekommen ist

00:09:34: und es irgendwie nie abgelegt hat. Aber mit Potentialentfaltung hat es ja nichts zu tun,

00:09:40: sondern für uns Yogis geht es schon immer darum, ganz genau zu beobachten da und da stehe ich. Ich bringe die und die Fähigkeiten mit und ich kann das sein, das damit machen.

00:09:54: Hier habe ich ein Hänger. Hier habe ich eine Verletzung.

00:09:58: Da werde ich regelmäßig angetriggert. Also schaue ich mir mal an, warum werde ich denn da angetriggert? Mit was kämpfe ich denn jetzt da gerade?

00:10:08: Und dann gehe ich Schritt für Schritt in den Heilungsprozess. Wie auch immer der dann aussieht. Das ist ja sehr, sehr individuell.

00:10:16: Schade. Das wäre jetzt die nächste Frage gewesen. Weil dieses Reflektieren der Situation

00:10:24: kriegen, glaube ich, noch viele hin. Und auch zu merken was jetzt gerade triggert, also was mich jetzt vielleicht auch am Gegenüber auf die Palme bringt oder was mich in eine andere Situation zwingt, eine andere Haltung,

00:10:38: Also ganz grob gesagt: Es geht immer um Selbstliebe.

00:10:42: Die Entwicklung von Selbstliebe ist eigentlich schon Heilungsprozess - ob ich die Selbstliebe dann meinem inneren Kind, schenke mir selbst.

00:10:52: Also über die Selbstliebe komme ich dahin authentisch zu sein. Wie schaffe ich das denn?

00:11:00: Es gibt natürlich ganz, ganz viele, wunderbare Workshops zu diesem Thema, die man besuchen kann.

00:11:07: Mit Hatha-Yoga schaffst du das. Einfach zu spüren. Oder mit Vinyasa Power Yoga. Also mit Yoga in welcher Richtung auch immer. Sich selbst also zu spüren, den Körper wahrzunehmen, den Körper als Geschenk wahrzunehmen.

00:11:22: Platz zu nehmen in seinem Körper, also den Körper zu bewohnen, ja zu sagen zum Leben, nicht nur "irgendwie okay"

00:11:33: oder gar "nein". Sondern wirklich zu spüren ja, das ist doch toll, dass ich lebe.

00:11:40: Da komme ich hin, indem ich

00:11:43: gestalterisch werde, mir bewusst mache ich kann ja mein Leben so gestalten wie es mir Freude macht. Wenn ich nicht glücklich bin dann, kann ich ja dran arbeiten.

00:11:53: Da kann ich ja einfach Entscheidungen treffen, die mich glücklicher machen. Das geht ja. Ich muss ja nicht gleich die großen Entscheidungen treffen. Ich kann ja erstmal

00:12:01: mit kleinen Entscheidungen anfangen und über diese Entscheidungen für mich selbst kann ich spüren, dass ich mich selbst liebe.

00:12:09: Also es ist etwas, das ich spüren muss im Alltag  durch kleine Gesten. Und wenn es ein Blumenstrauß ist, den ich mir hinstelle.

00:12:18: Oder mir genügend Zeit einplanen mich auszuruhen. Also sich selbst was Gutes tun.

00:12:25: Sich selbst das, was du dir von jemand anderem wünschen würdest, wenn du Liebe erfährst - das ich selbst zu geben.

00:12:34: Dann kommst du in den ganz alltäglichen Prozess.

00:12:39: Du hast ganz zu Beginn auch die Kleshas erwähnt.

00:12:44: Für diejenigen, die davon noch nichts wissen: Kannst du uns einen kurzen Exkurs dazu geben? Also welche gibt erstmal?  - Um einen kurzen Überblick zu kriegen.

00:12:58: Ja, kann ich machen. Also das ist einmal Avidya. Das ist die Unwissenheit.

00:13:05: Also so Unbewusstheit Dinge zu tun, die Leid verursachen, ohne dass ich das mitbekomme. Ich krieg es gar nicht mit,

00:13:17: dass ich mich gerade über arbeite.

00:13:21: Oder ich spür gar nicht, dass ich mich gerade abwerte, weil ich das Bewusstsein vielleicht dazu gar nicht habe.

00:13:30: Dann kommt Asmita. Das bedeutet, dass man sich selbst in eine Schublade steckt,

00:13:40: aus der man sich nicht mehr rausholt, wo man irgendwie, irgendwann die Entscheidung getroffen hat, das und das ist mein Beruf, ich bin die Frau von XY oder Mann von XY

00:13:51: und das bin ich.

00:13:55: Und spätestens wenn da eine Veränderung reinkommt, also sprich, es kommt vielleicht zu einer Trennung oder ich gehe in Rente oder sonst wie,

00:14:02: ja wer bin ich dann noch, wenn ich mich damit identifiziert habe? So versuchen wir das zu vermeiden, damit an der Stelle kein Leid entsteht. Das dritte Klesha - Raga -

00:14:15: ist etwas, was man haben möchte. Sich selbst

00:14:24: so unter Druck zu setzen, zu sagen, ich will das unbedingt haben und ich bin so abhängig davon, dass ich das unbedingt haben muss, dass ich

00:14:34: mir Leid kreiere. Also nehmen wir mal an, meine Vorstellung ist, ich muss jetzt unbedingt ein Haus kaufen, aber ich habe gar nicht die finanziellen Mittel dazu

00:14:43: und dann, weil dieser Wunsch mir so wichtig ist, mache ich es aber trotzdem. Und danach muss ich so viel arbeiten dafür, dass ich überhaupt nicht mehr atmen kann.

00:14:53: Dann wäre es besser, an der Stelle vorher zu spüren, brauche ich das wirklich?

00:14:59: Dann habe ich schon angekündigt am Anfang das Dvesha, diese Abneigung, Ablehnung, etwas nicht haben zu wollen.

00:15:09: Oder ...

00:15:12: ja, nicht haben zu wollen im Sinne von ich möchte nicht krank werden oder ich möchte keine Disharmonie

00:15:22: oder ich möchte nicht abgelehnt werden. Und wenn ich in dieser Falle stecke, dann bedeutet das, dass ich so funktionieren muss, dass der andere damit zufrieden ist. Weil sonst werde ich ja vielleicht abgelehnt.

00:15:37: So entsteht auch Leid. Oder wenn ich Angst vor Krankheiten habe, dann bedeutet das, dass ich vielleicht meine Lebensfreude gar nicht mehr spüren kann, weil ich den ganzen Tag nur noch darüber nachdenke, oh Gott, hoffentlich werde ich nicht krank.

00:15:51: Also so entsteht auch Leid. Und daneben - zu guter Letzt - Apinivesha. Das ist die Angst an sich. Das ist die pauschale Angst

00:16:01: vor allem und hinter dieser pauschalen Angst steht die Angst vor der Vergänglichkeit, die Angst vor dem Tod.

00:16:09: Also ist der Tod immer etwas, mit dem sich der Yogi ganz bewusst auseinandersetzt. Diese Angst zu verlieren, weil wenn ich keine Angst mehr vor dem Tod habe, vor was habe ich dann eigentlich noch Angst?

00:16:23: Schaffen es Yogis angstfrei zu sein? Ich glaube schon, dass man das schafft.

00:16:31: Indem man alles loslässt? Indem man sich mit Atman identifiziert - mit dieser Weltenseele in einem, indem man anfängt zu spüren,  dass ich ja viel, viel mehr bin als einfach nur der Körper,

00:16:45: sondern, dass es etwas Unvergängliches in mir gibt, das unantastbar ist.

00:16:52: Und ewig ist.

00:16:55: Im Prinzip dreht sich alles um die beiden letztgenannten Kleshas, wenn ich zu unserer Einleitung zurückkomme: Angst vor dem Tod

00:17:06: und

00:17:07: auch das das Nichtannehmen können oder -wollen, ne? Also wenn du sagst gerade Krankheiten nicht annehmen können und wollen. Ja insgesamt nicht annehmen können und wollen das was uns im Alltag widerfährt.

00:17:18: Eine Vorstellung zur kreieren, wie Leben ablaufen soll, damit ich zufrieden bin und wenn es so nicht abläuft, dann entsteht Leid.

00:17:28: Der Yogi versucht in dieser totale Akzeptanz kommen an den Stellen, wo er nichts verändern kann und die Schöpferkraft zukommen, an den Stellen, wo es möglich ist.

00:17:40: Ich habe manchmal mit Kindern zu tun, die haben so ein tiefes, yogisches Verständnis, wo ich denk okay,

00:17:49: das ist eine ganz alte Seele, die bringt schon so viel mit, der brauch gar nichts mehr erklären. Da reicht es

00:17:56: Anstöße zu geben und dann sprudeln diese Kinder einfach so aus sich heraus. Das sind Yogi-Seelen. Und dann gibt es Menschen die,

00:18:06: befassen sich das aller, aller erste Mal überhaupt mit Selbstreflexion, mit Persönlichkeitsbildung und mit dem Spüren

00:18:15: im Allgemeinen

00:18:17: und kommen dadurch schon sehr an ihre Grenzen. Also ich habe auch schon 60-Jährige hier gehabt, die nach dem Yoga-Kurs gesagt haben, du das

00:18:28: ist alles schön und gut. Das hat mir eigentlich auch Spaß gemacht, ich weiß es tut mir auch gut, aber ehrlich gesagt, ich habe mich jetzt 60 Jahre nicht gespürt

00:18:36: und ich fange jetzt auch nicht mehr an. Tatsächlich? Habe ich schon gehört, ja. Das ist aber schade. Also von daher, da gibt es ja ... deswegen kann man gar nicht sagen ab wann

00:18:49: ist es verankert? Das kommt drauf an wie offen jemand ist. Aber

00:18:54: ich habe auch einige schöne Beispiele: Ich habe hier Yogis die sind, ich denke, Mitte 50/Ende 50

00:19:02: und die haben vor einem Jahr mit Yoga begonnen. Und deren Kolleginnen haben dann gesagt: "Du, du hast dich so positiv verändert,

00:19:13: was hast du gemacht? Du strahlst. Du bist viel zufriedener.

00:19:18: Wir merken, du bist irgendwie ganz anders als früher." Und dann haben die gesagt: Ja, ich habe vor einem Jahr mit Yoga angefangen." Und die haben das jetzt jeden Tag gemacht, jeden Tag für sich zu Hause weiter geübt.

00:19:33: Die Kolleginnen sind auch hierher gekommen, haben gesagt: "Ja, möchte ich für mich auch." Ja, es gibt da kein Alter, dass es zu spät ist mit Yoga anzugefangen

00:19:43: und man kann da auch relativ schnell wirklich Fortschritte machen - insofern, dass man wirklich wirklich spürt für sich im Alltag es geht mir einfach

00:19:52: besser. Ich habe auch keine Rückenschmerzen mehr.

00:19:57: Aber auch so diese mentale Stärke stellt sich ja auch ein durch die körperlichen Übungen. Deswegen ist es ja etwas, was mit Körper, Geist und Seele zu tun hat, 

00:20:09: weil wir über den Körper etwas lernen, was wir tiefer in uns verankern, zum Beispiel Stärke, Kraft, Ausdauer,

00:20:18: Beweglichkeit, Flexibilität.

00:20:21: Wir machen das  natürlich auch für den Körper, aber wir machen das auch, damit unser Geist, unser ganzes Seelenbewusstsein etwas über den Körper lernen kann. Nämlich genau diese Dinge. Ich bin ja stark.

00:20:35: Ich kann ja offen sein.

00:20:38: Was ich die ganze Zeit denke: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Das haben wir eben schon mal kurz angekratzt. Das heißt, du wirst schon in der Schule bewertet

00:20:50: und das wird im Berufsleben nicht anders oder im Studium dazwischen.

00:20:57: Der Ansatz, den du vorschlägst, ist es einfach ...

00:21:02: ist es ist ein entspannteres Umgehen damit? Mit dieser Leistungsgesellschaft? Und für sich den eigenen Weg zu finden? Wie komme ich da raus?

00:21:13: Du meinst jetzt aus dieser Leistungsgesellschaft, wie ich da raus komme, oder? Unser Thema ist ja im Prinzip Angst,

00:21:21: die sich daraus speist, dass man das Gefühl hat, man kann nicht man selbst sein. Man kann nicht man selbst sein, weil man das Gefühl hat man lebt in ...

00:21:31: man wird ständig bewertet von anderen, übernimmt die Wertungen vielleicht auch für sich selbst.

00:21:38: Und geht vielleicht schon in Situationen rein mit der Haltung "ich weiß schon ganz genau, was der andere von mir denkt, also begebe ich mich direkt in die Resignation oder gehe direkt

00:21:49: in den Kampfmodus, dass ich sage "ich bin sowieso der Beste und alle anderen machen die Fehler".

00:21:59: Ich denke, dass die Besinnung auf sich selbst

00:22:04: das Wichtigste ist. Also Abstand davon zu nehmen, dass es mir wirklich wichtig ist, was andere von mir denken.

00:22:13: Klar, die Leute, die mit mir zusammenleben, meine Familie, da ist es mir sicherlich nicht ganz egal, aber

00:22:21: im Großen und Ganzen sich da drauf zu besinnen, ich bin so und so und alles andere

00:22:31: hat nichts mit mir zu tun. Diese Projektionsfläche für andere möchte ich gar nicht sein.

00:22:37: Weil ich sowieso schon weiß, dass ich der gar nicht gerecht werden kann und ich will es auch gar nicht. Das stresst mich ja auch.

00:22:45: Natürlich passiert das einem als Yogalehrer auch, dass man eine Projektionsfläche ist, dass die Schüler denken, boah,

00:22:52: die ist ja total toll. Die ist immer gut drauf, hat ihr Leben voll im Griff.

00:23:01: Ja, aber das hat ja auch damit zu tun, dass ich ja nicht herkommen kann und sage: "Leute, ich habe jetzt gerade voll den Streit mit meinem Mann gehabt, gell,  dass ihr das auch alle wisst. 

00:23:15: Natürlich habe ich auch mal einen Streit oder habe ich auch Phasen, wo es mir vielleicht nicht gut geht oder wo ich aus meiner Balance komme. Aber

00:23:25: dann gehe ich ja wieder zurück.

00:23:28: Dann habe ich ja diese Tools an der Hand. Dann weiß ich, ja, okay dann praktiziere Yoga, dann meditiere ich, dann mache ich Pranayama - die Atemtechniken aus dem Yoga - dann arbeite ich vielleicht mit Affirmationen - mit diesen Positiv-Sätzen, die wir Sankalpa nennen im Yoga.

00:23:43: Und dann steht mir ja ganzer Blumenstrauß zur Verfügung und ich such mir einfach nur aus das, das und das passt jetzt zu mir. Und das mache ich dann.

00:23:52: Und ehrlich gesagt: Was andere damit machen ... sie können mich nur so akzeptieren wie ich bin oder vielleicht sogar mögen wie ich bin.

00:24:01: Und wenn sie das nicht tun, dann passt es halt einfach nicht.

00:24:05: Dann müssen sich diese Menschen jemand anderen suchen mit denen sie vielleicht Yoga machen oder mit dem sie Freundschaften eingehen oder, oder,

00:24:14: aber ich versuche mich da schon lange nicht mehr krumm zu machen, um irgendwas zu entsprechen. Und das würde ich jedem raten.

00:24:25: Ist Authentizität einfach?

00:24:28: Auf jeden Fall. Es gibt nichts Leichteres als du selbst zu sein, weil du alle Ressourcen und Fähigkeiten schon bekommen hast du selbst zu sein. Also du selbst zu sein ist das Leichteste auf der Welt.

00:24:40: In dem Moment musst du dich ja nicht mehr anstrengen, weil du etwas tust, das du ja sowieso aus dem Ärmel schütteln kannst.

00:24:49: Weil du etwas tust, was dir unglaublich viel Freude macht. Weil du etwas tust, wo du sowieso die

00:24:55: Intention hast, den Wunsch hast, da möchte ich noch mehr drüber erfahren. Also ich lese zum Beispiel nur

00:25:04: Bücher, die mit Yoga zu tun haben, mit Persönlichkeitsbildung zu tun haben, mit Tantra-Yoga zu tun haben,

00:25:11: weil mich das brennend interessiert. Ich habe gar nicht das Gefühl da gibt es irgendwann an einem Punkt zu sein, wo ich sag, ich kann davon nichts mehr hören. Es interessiert mich einfach.

00:25:21: Oder es interessiert mich einfach nicht.

00:25:24: Menschen zu spüren, ihre Geschichte anzuhören, bei ihnen zu sein, mit zu fühlen und zu beobachten wie sie

00:25:37: sich verändern und mit klaren Augen und einem Lächeln auf den Lippen rausgehen -

00:25:45: Da kann ich gar nicht genug von haben und deswegen gibt es nichts einfacheres, als dass bin ich. Das ist einfach mein authentisches Sein. Deswegen es gibt nichts einfacheres,

00:25:55: wenn man mal dahin gekommen ist zu sagen, ich erlaubt mir das auch authentisch zu sein,

00:26:02: und es ist mir egal, ob

00:26:06: die Leute das gut finden oder nicht. Ich finde es gut. Ich fühl mich toll. Ich bin zufrieden damit.

00:26:13: Dann ist aber nicht die Frage - das kommt mir nämlich jetzt gerade - dann ist ja gar nicht die Frage nach der eigenen Authentizität

00:26:21: und so zu leben und das ausleben, was man ist und wie man ist. Sondern, die Frage, die sich stellt, ist: Wie gehe ich mit der Wertung der anderen um? Also das, was du schon angesprochen hast: Das eben nicht anzunehmen und einfach stehen zu lassen und zu sagen: Okay, das ist das Bild der anderen.

00:26:37: Unabhängig von der Familie, wie du eben schon gesagt hast. Das spielt es natürlich noch eine Rolle, was das direkte Umfeld von einem denkt.

00:26:44: Richtig. Also es stehen zu lassen. Aber du kannst es ja nur stehen lassen, wenn du so viel Selbstliebe entwickelt hast, dass du es stehen lassen kannst, bis du im Zweifel

00:26:55: dich selbst so auffangen und innerlich umarmen kannst, dass du damit klar kommst, wenn du im Außen nicht geliebt wirst.

00:27:03: Das ist übrigens auch so ein Knackpunkt in der Persönlichkeitsbildung hin zur Authentizität.

00:27:11: Dass es sein kann, dass es ein Zeitabschnitt gibt, wo sich Freunde von dir abwenden, weil sie sagen, okay, du funktionierst nicht mehr.

00:27:20: Du entsprichst nicht mehr dem Bild, das ich mir von dir gemacht habe,

00:27:25: also kann ich nichts mehr mit dir anfangen. Das ist so ein bisschen ein kritischer Punkt. Bis dann diese Zeit kommt, dass natürlich Resonanz wieder nach außen schwingt,

00:27:37: wo man dann ganz klar Leute anzieht, die drauf sind wie man selbst. Und dann wird es auch wieder besser?

00:27:45: Ja, schöner, weil man dann aufgefangen ist in dieser Community. Aber diese Phase muss man überwinden können. Diese Kraft muss man haben. Diese Selbstliebe sollte man bis dahin

00:27:57: so stark aktiviert haben, dass das eine nicht umwirft.

00:28:03: Wie findet man in solchen Situationen Halt und Kraft? Vor allem die, die jetzt nicht gerade eine Yogalehrerausbildung haben, die einem vielleicht die notwendigen Mittel direkt an die Hand geben kann.

00:28:13: Ja, indem man diese Rituale für sich so stark verankert hat, dass man da Halt findet.

00:28:20: Ich kann mich ja jederzeit selbst umarmen und mir persönlich hilft eine höhere Instanz.

00:28:28: Wie diese höhere Instanz für den Einzelnen aussieht, versuche ich erstmal sehr offen zu lassen. Ich würde sagen, es ist die Göttin und der Gott.

00:28:38: Aber du kannst auch universelles Bewusstsein sagen oder höhere Kraft oder

00:28:46: die Kraft, die alles regelt,

00:28:49: der Impulsgeber - wie auch immer. Es spielt keine Rolle, aber mir hilft diese diese Instanz in mir,

00:28:57: zu spüren, dass ich von der höheren Kraft

00:29:02: begleitet werde, unterstützt werde, beschützt bin. Und es ist etwas, was ich für mich fühlen kann. Und daher hilft es mir auch.

00:29:13: Und ich würde im yogalogischen Couching immer gucken, was hilft dem anderen? Gibt es da auch so eine Instanz? Kann man da irgendwo anknüpfen?

00:29:23: Hilft auch der Gedanke, dass alles im Prinzip vorübergehend ist?

00:29:27: Definitiv! Das alles vorübergehend ist und diese wertfreie Beobachtung, die wir Yogis haben hilft auch.

00:29:34: Ich beobachte: Momentan fühle ich mich schlecht, müde,

00:29:42: alleingelassen, nicht geborgen.

00:29:46: Ich beobachte das momentan. So ist das momentan, ohne, dass ich emotional drauf einsteige. Wenn ich weinen muss, dann kann ich ja auch weinen, aber wenn das authentisch ist, ist das meistens relativ schnell wieder vorbei.

00:29:59: Und dann beobachte ich weiter: Ja, momentan ist eine Lebensphase, die mir nicht gefällt. Ich beobachte das.

00:30:07: Und dann fange ich aber irgendwann an zu beobachten: Dieser Tag heute

00:30:12: war so, dass ich mich neutral gefühlt habe. Oder dieser Moment heute war so, dass ich lachen konnte.

00:30:21: Wieso ist das jetzt der Augenblick der Macht? Weil ich jederzeit meine Gedanken ändern kann.

00:30:30: Weil ich jederzeit mein Leben verändern kann. Weil ich jederzeit mich dazu entscheiden kann aus einer Schublade raus zu gehen, die ich mir selbst kreiert habe. Also raus aus der Opferhaltung "das Leben macht mit mir und es ist vielleicht ungerecht".

00:30:44: Jetzt gestalte ich selbst,

00:30:47: wie jeder Moment Selbsterkenntnis möglich macht - zu erkennen: Wo stehe ich jetzt gerade?

00:30:55: Und zu entscheiden: Finde ich das gut, wo ich gerade stehe? Finde ich das gut,

00:31:01: dieses System, das ich am laufen habe? Oder möchte ich es verändern? Wenn ich es verändern möchte, dann verändere ich es jetzt,

00:31:08: morgen. Nicht übermorgen, sondern jetzt sofort.

00:31:13: Was ich bei dir ganz spannend finde: Wenn du über dein Coaching redest, dann sagst du meistens, dass eine Sitzung ausreicht ... Ganz oft, ja. Auch für so ein Lebensthema?

00:31:24: Ja, weil ja jetzt der Augenblick der Macht ist. Das heißt, ich arbeite ja nicht psychotherapeutisch oder so. Ich arbeite ja energetisch.

00:31:37: Und Energie ist ja etwas, das

00:31:41: schwupp verändert ist. Mit einem Schnipp kannst du ja Energie verändern, Kraft der Gedanken, Kraft des Bewusstseins,

00:31:50: kannst du ja jederzeit die Entscheidung treffen oder eben auf Energie-Ebene kann ich etwas tun. Und das ist ja etwas, was ich sofort tue und der Klient sollte sofort

00:32:04: eine Verbesserung verspüren, sonst geht da gar nicht raus bei mir. Also sollte es sofort so sein,

00:32:10: dass irgendwie eine Lösung stattgefunden hat - ob Tränen fließen oder lachen oder ob es ...

00:32:19: okay ... das ist zwar irgendwie befremdlich, was du sagst, weil ich keine Ahnung habe, wenn du irgendwas aus dem letzten Leben erzählst oder so aber ich kann mit diesem Bild was anfangen, ich kann,

00:32:32: damit arbeiten und irgendwie erklärt sich dann ganz viel. Ich verstehe mich jetzt viel besser und damit kann ich gut sein.

00:32:43: Viele Menschen fangen dann an über ihr Leben nachzudenken, wenn sie in der ernsthaften Krise sind und meistens leider dann wenn, sie ernsthaft erkrankt sind beispielsweise.

00:32:54: Und dann noch mal überlegen, was bedeutet das alles also.

00:33:00: Oder, dass ein nahestehender Mensch stirbt. Es verändert ja auch sehr viel, verändert den Blickwinkel auf das Leben.

00:33:10: Ich stelle die Frage jetzt provokativ und ich kann mir fast die Antwort denken: Muss man das Leben im Prinzip vom Ende her denken?

00:33:20: Ich sage das deswegen provokativ, weil ich jetzt drauf spekuliere, dass du sagen wirst: Für Yogis gibt es nicht das eine Leben, aber ist das so ein Ansatz?

00:33:33: Das hat vielleicht auch mit dem zu tun, was ich vorhin gesagt habe, dass der Yogi sich auf diese Weltenseele, auf dieses Atman, in sich besinnt. Und dann hat man vielleicht dieses Leben.

00:33:46: Aber dieser Übergang zum Tod und vom Tod zum Leben ist etwas, was man über die Meditation oder über Rückführungen für sich spüren kann, wenn man das möchte.

00:34:00: Dass das nicht so

00:34:02: klar getrennt ist, wie wir uns das vorstellen. Oder das eine Trennung zwischen Lebenden und Toten auch nicht so klar ist, wie wir uns das vorstellen. Sondern? Wir sind hier und die sind da.

00:34:16: Wir sind alle eins. Wenn wir alle eins sind, dann gibt es sowas wie eine Trennung nicht.

00:34:24: Wie setzen die Yogis die Sterbemeditation ein?

00:34:29: Also ich setze sie so ein, dass ich klarer ja zum Leben sagen kann.

00:34:37: Sinne von, dass ich mir vorstelle oder regelmäßig in diese Sterbemeditation gehe, um zuschauen, gibt es etwas, dass ich anders

00:34:46: gemacht hätte?

00:34:47: Jetzt habe ich gerade hier eine Entscheidung zu treffen. Ich weiß gar nicht, wie ich mich entscheiden soll. Also lege ich mich gedanklich auf mein Sterbebett und schaue, was würde ich im Nachhinein richtig cool finden. Im Bett liegen und denken:

00:35:03: Geil,

00:35:04: gut, dass ich das gemacht habe. Oder wäre es für mich so, wie eine warum hast du da jetzt so Angst gehabt? Schade wäre doch cool gewesen das wenigstens mal auszuprobieren.

00:35:14: Oder: Ach schade. Warum hast du diesen Liebesbrief nicht geschrieben? Das wäre doch toll gewesen, wenn die andere Person das einfach gewusst hätte.

00:35:23: Und ich für mich möchte nicht mit diesem Gefühl

00:35:28: sterben müssen, etwas nicht getan zu haben, dass mir wichtig gewesen wäre. Von daher hilft mir diese Meditation

00:35:36: und dieses Bewusstsein zu schärfen, dass mein Leben endlich ist und, dass ich irgendwann gehe,

00:35:44: mit Freude gehen werde, aber bis dahin möchte ich mit Freude hier sein.

00:35:50: Wie läuft so eine Sterbemeditation ab? Unterschiedlich. Also mir reicht eine Meditation im Sitzen mit geschlossenen Augen und ich fühle da einfach rein.

00:36:01: In meiner Meditationspädagogischen Ausbildung, die ich hier leite, begleite ich das übers ganze Wochenende, dass ich freitags vorbereite,

00:36:11: samstags ganz großes Ritual da draus mache, wirklich hinführen mit einer Begleitperson. Dass man eine Kerze da stehen hat, dass man irgendwie auch über Musik in dieses Gefühl kommt

00:36:26: jetzt ist es zuende, jetzt gehe ich weiter. Dass man das darstellt.

00:36:31: Und ich bin führe dann mit einer also Meditation da durch.

00:36:37: Bis ich dahin komme zu sagen: Jetzt ist der Zeitpunkt. Und dann führe ich noch weiter: Wie ist der Zeitpunkt danach auf einer Astralebene? Wie schaust du auf dein Leben zurück? Wie schaust du auf deine Liebsten zurück?

00:36:48: Gibt es etwas für dich, dass du jetzt spüren kannst, wie: Wieso habe ich das nicht gemacht oder so. Da stell ich auch ganz gezielt mehrere Fragen dazu.

00:36:57: Dann hole ich nach der Meditation wieder zurück. Dann haben wir immer noch den Sonntag, wo noch mal

00:37:04: reflektiert wird, noch mal darüber gesprochen wird, wie war das für mich? Bin ich da im Frieden? Und für mich ist immer ganz toll: Bis jetzt war das für alle so, die das gemacht haben, dass sie sonntags gesagt haben

00:37:16: "ich hätte nicht gedacht, dass das Sterben sich so gut anfühlt" 

00:37:21: und "ich habe so einen Frieden in mir gefühlt" und "ich kann mir vorstellen, dass ich dieser Friede auch einstellen wird, wenn ich mal gehe".

00:37:29: Heißt du nimmst den Menschen die Angst vor dem Tod? Ja, das hoffe ich, dass ich das auch kann, ja.

00:37:39: Für Yogis ist im Prinzip das Sterben ja nur der Übertritte in -

00:37:48: zitier ich das richtig - das nächste Leben? Dieser Inkarnationsgedanke ...

00:37:56: Für Yogis ist immer alles Schwingung. Und wenn wir sterben, dann gehen wir davon aus, dass wir in die Schwingungsebene kommen,

00:38:06: auf die wir uns selbst gestellt haben.

00:38:11: Heißt? Heißt, dass wir möglichst nah am Göttlichen sind oder ziemlich weit weg davon. In Resonanz mit den Seelen, die genauso schwingen wie ich.

00:38:23: Und bedeutet - ich habe jetzt spontan den Karma-Gedanken im Kopf -

00:38:31: ich muss es so lange machen, bis ich meine Aufgabe gelöst habe? Ja, also wir sprechen da von Samsara, von dem Rad der Wiedergeburt, das dann aus dieser anderen, aus dieser Astralebene,

00:38:44: dieser Impuls wieder kommt. Irgendwann zieht es dich wieder zurück auf die Erde für eine neue Inkarnation, um

00:38:54: etwas noch zu leben, das du noch leben wolltest, eine Erfahrung zu machen, die du vielleicht noch machen wolltest, etwas zu bereinigen, das vielleicht noch zu bereinigen ist.

00:39:06: Karma ist eigentlich nur eine Energie-Wolke, die an dir haftet, an deinem Seelenbewusstsein haftet,

00:39:14: die Hass ist oder Sehnsucht

00:39:19: oder Liebe, am Festhalten an irgendwas

00:39:27: oder ein abgespeichertes Gefühl von "ich bin wertvoll" oder "ich bin nicht wertvoll". Und diese Schwingung,

00:39:36: die wird dann wieder nach außen getragen und bestimmt die Konstellation von deinem Leben, von dem was dir widerfährt.

00:39:47: Deswegen jetzt ist der Augenblick der Macht. Du kannst es auch ändern. Also Karma ist nach meinem Verständnis nichts, was du abtragen musst,

00:39:56: komme was wolle, sondern es ist etwa,

00:39:59: wo du dich doch entscheiden kannst du sagen "ja, okay, ich habe vielleicht irgendwie Dreck am Stecken und ich fühle mich schlecht deswegen".

00:40:07: Das ist die moralische Instanz in dir, die das erkannt hat und selbst richtet.

00:40:15: Und dann geht's so eine Person raus und sagt "ich bin nicht liebenswert" und wird das ganze Umfeld so lang drangsalieren mit irgendeinem

00:40:25: anstrengenden Verhalten, dass das Umfeld gar nicht anders kann, als genau das zu spiegeln, "okay, du bist auch nicht liebenswert, sondern einfach nur anstrengend".

00:40:34: Bis die Person das erkennt, dass sie andere Menschen dazu missbraucht einen eigenen Glaubenssatz zu spiegeln.

00:40:43: Und dann kann ja die Person dahin kommen zu sagen: So, ich verändere das jetzt. Ich tue etwas,

00:40:50: womit ich merken kann, jetzt geht es mir besser, jetzt fühle ich mich wertvoll. Und oft hat es damit zu tun, dass man etwas Positives in die Welt trägt,

00:41:00: um dahin zu kommen. Und irgendwann fühlt man sich vielleicht so, dass man sagt: kann sein, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich habe auch viel gut gemacht. Und dann strahlt die Person was anderes aus.

00:41:10: Das ist für mich Karma und dann, wenn ich dahin komme,

00:41:16: dass ich nichts mehr tun möchte.

00:41:21: dass ich alle Erfahrungen gemacht habe, die ich machen wollte, wenn ich auch Menschen loslassen kann,

00:41:28: egal ob Liebe oder Hass, dass ich sie einfach loslassen kann, weil ich dahin gekommen bin zu spüren, wir sind sowieso eins, es gibt diese Trennung nicht, dann gibt es

00:41:38: irgendwann keine Notwendigkeit mehr für mich zu inkarnieren. Und dann gehe ich ein in das göttliche Selbst, in die kausale Ebene.

00:41:48: Wir haben ganz viel über Authentizität gesprochen, über Ängste, über "wie sehe ich das Leben auch in dem Gesamtkontext".

00:42:02: Ich würde jetzt mal behaupten, die Yogis, die zuhören und auch die Nicht-Yogis, die zuhören, stellen sich mit Sicherheit die Frage - das haben wir schon immer mal so ein bisschen angekratzt -

00:42:12: jemand der eine Ausbildung gemacht hat so wie du sehr viele Jahre und schon sehr viele Jahre auch in dem Bereich unterwegs ist und die ganzen Instrumente hat,

00:42:22: um auch mal mit unangenehmen Stimmungen umzugehen:

00:42:31: Wie ist das? Schaffst du den Zustand der totalen Angstlosigkeit? Bist du angstfrei?

00:42:37: Ich bin in großen Teilen angstfrei. Ich bin nicht immer angstfrei,

00:42:42: aber ich bin in großen Teilen so, dass ich dieses Urvertrauen in mir spüre, dass es gut ist.

00:42:51: Ich bin auf einem Zustand, wo ich spüren kann, dass ich eben diese Begleitung von der höheren Ebene habe, von der lichtvollen geistigen Welt.

00:43:03: So nenne ich das immer. Ich arbeite ganz bewusst auch vor einem Coaching damit. Ich erbitte immer die Unterstützung der lichtvollen geistigen Welt.

00:43:13: Ich fühle mich da sehr getragen mit diesen Kräften, mit diesem Beistand. Dadurch habe ich selten Angst.

00:43:23: Aber ich kenne das schon auch, dass ich so manchmal denke, okay, das ist schon sehr viel Arbeit so, ein Yoga-Institut zu leiten.

00:43:34: Die Miete ist auch nicht gerade unerheblich. Aber irgendwo kommt das Geld immer rein und so. Aber ich kenne diese Fragen schon.

00:43:42: Aber wirklich meistens gelingt es mir

00:43:46: darauf zu vertrauen, dass einfach alles da ist, was ich brauche. Wie sieht die lichtvolle, geistige Welt für dich aus?

00:43:55: Das ist weniger etwas, was ich jetzt sehe, sondern ich spüre das.

00:43:59: Ich meine im Sinne von: Erklär es mir! Auch so ...

00:44:06: Wenn ich zum Beispiel in einem yogalogischen Coaching bin und dann sitzt mir jemand gegenüber und erzählt mir, und erzählt, und erzählt, und ich denke worauf möchte denn eigentlich die Person hinaus, was steckt eigentlich hinter dem,

00:44:21: was die Person mir da gerade erzählt? Und dann, manchmal, ich gucke immer, wo kann ich  jetzt rein? Wo

00:44:30: ist jetzt dieser Moment gekommen, so zu spüren, hier ist die Baustelle.

00:44:38: Und wenn es manchmal länger dauert, dann kann es sein, dass ich noch mal so erbitte "du, Schutzengel von XY, hilf mir mal, um was geht es denn eigentlich?".

00:44:50: Und dann komme ich in den Input.

00:44:52: Dann kommt dieser Satz. Und dann merke: Ah, es war gut, dass ich diesen Satz gesagt habe, weil jetzt sind wir eigentlich im Gespräch, jetzt geht's los. Und oder das ist die Thematik.

00:45:04: Ich kriege dann mal so ein Stichwort oder ein Bild: Das ist die Thematik. Okay, dann weiß ich, wie ich ansetzen kann. Dann machen wir jetzt das, das und das.

00:45:13: Schutzengel ist etwas, was ich überhaupt nicht mit Yoga verbunden hätte. Ich finde, es ist eine Yoga-Philosophie. Das ist ja wichtig. Es ist ja kein Konzept wo es drum geht,

00:45:28: das ist jetzt die Wahrheit und du musst das jetzt übernehmen.

00:45:33: Sondern es ist nur eine Idee. Also kein Christentum? Kein Christentum! Es ist eine Erfahrung, die viele Yogis vor mir gemacht haben,

00:45:42: mit denen sie persönlich gut konnten oder es war ihre Wahrheit.

00:45:48: Und da es ne Philosophie ist, bist du immer aufgerufen zu schauen, ist es auch deine Wahrheit? Reicht dir das? Brauchst du noch mehr? Brauchst du noch was anderes?

00:45:58: Und wenn ich im Laufe dieer zehn Jahre merke, okay, das Thema Schutzengel - weiß nicht - kommt vielleicht nicht unbedingt jetzt in der Yoga-Philosophie so viel vor,

00:46:08: aber wir sind ja hier im christlichen Kontext und ganz viele Menschen können damit was anfangen. Oder ich persönlich habe da einen Zugang zu.

00:46:16: Danke, dann nutze ich den. Dann ist mir das jetzt egal, ob es zu diesem Aushängeschild Yoga passt oder nicht.

00:46:23: Wobei die Yogis schon das höchste, göttliche Selbst haben. Davon wird schon auch gesprochen. Und von dieser göttlichen Instanz.

00:46:32: Und ich denke schon auch, dass das jetzt für nen Yogi nicht so abwegig ist, das die höchste, göttliche Instanz Helfer hat.

00:46:41: Ich würde gerne einen kleinen Exkurs draus machen - wenn es für dich okay ist.

00:46:48: Ich würde noch ein bisschen gerne auf die Schutzengel eingehen wollen.

00:46:52: Wie bist du dazu gekommen? Also ist hattest du diesen einen Moment

00:46:58: oder wie? Ich bin ja auch im christlichen Kontext groß geworden. Ich bin einfach auch katholisch getauft.

00:47:06: Meine Oma war sehr gläubig, hat mit uns gebetet und uns von unserem Schutzengel erzählt.

00:47:17: Und ich habe das schon ganz früh als Kind so erfahren, dass es mir Trost gibt.

00:47:24: Dieses Gefühl, diese Vorstellung, da gibt es ein Wesen, das auf mich aufpasst.

00:47:31: Und wenn man erstmal das Bewusstsein dazu hat da könnte es ein Wesen geben, das auf mich aufpasst, dann guckt man natürlich auch: stimmt es überhaupt, fühle ich das überhaupt?

00:47:41: Und dann habe ich für mich das fühlen können,

00:47:46: dass ich meinen Fuß auf der Bremse im Auto stehen hatte und stand, noch bevor ich überhaupt wusste, was ist los, wieso bremse ich da eigentlich? Ach so, ja, weil da gerade einer eine Notbremsung vor mir macht.

00:48:01: Natürlich kann man sagen: Was ist das? Ist das Intuition? Oder was ist das? Ich habe gedacht, nee, da ist mir jemand echt auf den Fuß getreten. Ich konnte das spüren. Weil ich war mit den Gedanken völlig woanders. Ich hätte das

00:48:15: so rein auf der normalen, menschlichen Ebene gar nicht so schnell realisieren können. Ich glaube, dass ganz viele Menschen von uns solche Erfahrungen gemacht haben wo sie gespürt haben, boah da bin ich

00:48:26: beschützt.

00:48:29: Also ich habe mehrere solche Beispiele jetzt auch aus meinem Leben, wo ich wirklich gespürt habe, boah da war das echt beschützt. Das hätte auch schiefgehen können. Aber ich

00:48:42: habe da gemerkt, da gibt es eine Instanz, die mich beschützt.

00:48:48: Und gerade auch so in Grenzsituationen, so wie bei der Geburt von meinem dritten Sohn.

00:48:58: Da hatte ich die Anwesenheit von einem Schutzengel ganz klar gespürt und gesehen, weil das für mich so eine Grenzerfahrung war.

00:49:09: Ich glaube, dass das jeder Mensch spüren kann, jeder Mensch sehen kann. Nur wenn ich natürlich mit der Einstellung rumlaufe "so ein Schwachsinn, das gibt's nicht", dann kann es sein, dass es

00:49:22: direkt vor deinen Augen passiert, aber wenn es das für dich nicht gibt, dann gibt's das halt nicht für dich.

00:49:29: Aber ich weigere mich mich dann in so eine Ecke stellen zulassen: Ja, die ist ja komisch, mit dem was sie da erzählt.

00:49:38: Weil das gehört zu meinem Fachgebiet dazu. Ich arbeite damit sehr erfolgreich und wenn ich Erfolg habe, dann gibt es mir recht.

00:49:49: Und nur weil ich zum Beispiel nicht verstehe was ein Mathematiker tut,

00:49:53: käme ich auch nicht auf die Idee zu sagen: "Was für ein Schwachsinn machst du da, hantierst den ganz Tag mit den Zahlen rum. Sieht ja witzig aus, was du da für Formeln hast, kann ja keiner was mit anfangen." Also das käme mir jetzt auch nicht in den Sinn, den dann abzuwerten. Und ich weigere mich,

00:50:08: mich abwertend zu lassen von Leuten, die davon einfach keine Ahnung haben, weil sie den Zugang nicht dazu haben, weil sie nicht damit arbeiten und, weil es nicht zu ihren Fähigkeiten dazugehört.

00:50:20: Ich finde es ganz interessant, dass du das Katholische, das Christliche überhaupt nicht ausschließt und, dass kein Gegensatz

00:50:29: zwischen dem einen dem anderen - also,

00:50:32: katholisch, Christentum und Yoga. Zwischen katholisch und Yoga vielleicht schon. Aber zwischen dem Christentum und meinem Verständnis von Jesus und Yoga überhaupt gar nicht.

00:50:46: Also mein persönliches Verständnis von Jesus deckt sich mit dem, was ich aus der Yoga-Philosophie heraus weiß

00:50:56: total. Für mich macht Jesus dann überhaupt erst Sinn, wenn ich diese anderen Informationen auch habe. Dann kann ich   kann ich verstehen -

00:51:09: annähernd verstehen - was was er meinte, nämlich das, was ich in der Bibel lese.

00:51:17: Das ist ja spannend. Für mich ist es überhaupt kein Widerspruch.

00:51:22: Ich würde sogar sagen, dass ich eine sehr enge Beziehung zu Jesus habe und ja, dass er auch

00:51:32: eine Seelen-Instanz ist, die uns auch beschützt und uns begleitet.

00:51:38: Aber was hat er gemacht? Er hat den  Tod überwunden. Das ist das, die Yogis versuchen zu tun. Er hat Wunder vollbracht. Das ist das, was die Yogis auch können: Sie entwickeln Fähigkeiten,

00:51:52: die da hingehen. Und Jesus hat gesagt: "Ja, dann folgt mir und ihr werdet noch viel größer als ich."

00:51:59: Also das bedeutet doch, dass wir unser Potenzial entfalten sollen und eben auch gerade in diese Kräfte gehen sollen, die er auch konnte: zu heilen, zu wissen, zu lieben.

00:52:13: Also das passt für mich total überein. Er hat ja gesagt "ich und der Vater sind eins".

00:52:22: Das ist das, was der Yogi sagt, wenn wir sagen, wir sind alle eins. Das bedeutet, es ist zwischen uns und dem Göttlichen keine Trennung gibt.

00:52:31: Ich glaube wir haben heute  mit ganz vielen Klischees aufgeräumt.

00:52:35: Schon in der ersten Folge. Wir haben gelernt: Yoga ist mehr als nur Turnen im Gymnastikraum,

00:52:44: haben gelernt es gibt Schutzengel und es gibt keine Trennung zwischen eben dem, was du sagst: Christentum und Yoga, sondern es ist im Prinzip alles eins.

00:53:01: Haben wir aus deiner Sicht irgendwas vergessen, was wir unbedingt noch besprechen sollten? Ich habe sogar fast den Eindruck, ist schon richtig, richtig viel, was wir angeschnitten haben, über was wir besprochen haben. Und

00:53:14: wenn man das zum ersten Mal hört, habe ich schon das Gefühl, boah, das ist schon ganz anders als das, was ich so aus meinem

00:53:23: Alltag oder aus meinem Kontext kenne. 

00:53:26: Ich hoffe doch! Und von daher, ich glaube, dass sogar auch viele Themen, die wir heute angesprochen haben, dass wir die vielleicht sogar vertiefen können.

00:53:37: Unbedingt ja,

00:53:39: sehr gerne! Dann bedanke ich mich jetzt erstmal für die erste Folge mit dir. Sehr gerne! Es war sehr interessant. Ich bin gespannt auf die Reaktionen und ich freue mich schon auf unser nächste Folge. Ich freue mich auch!

00:53:53: Music.

Über diesen Podcast

Aus einer Leistungssportlerin ist eine Yoga-Lehrerin geworden, aus einer Yoga-Stunde plötzlich ein Podcast. Weil eine Kursstunde eben oft nicht reicht, um zu erklären, was Yoga mit und aus uns macht. Sarasvati nimmt euch mit auf die Reise durch die Philosophie, die hinter den Körperübungen steckt. Sie befasst sich mit Fragen, die uns alle bewegen: rund um Liebe, Tod, Angst, Zuversicht.
Sarasvati unterrichtet seit über 10 Jahren Yoga. Sie hat ihr Wissen als Yogalehrerin und Systemischer Coach mit ihren medialen Fähigkeiten vereint: dem yogalogischen Coaching.
Sarasvati betreibt in Ludwigshafen am Rhein das Yoga Svaha Institut für Yoga, Ausbildung und Coaching.

von und mit Sarasvati

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